Was sind Vorurteile eigentlich genau? Warum haben wir sie und wo kommen die überhaupt her? In diesem Beitrag erfahrt ihr, dass wir Menschen geborene „Schubladen-Denker“ und „Schubladen-Denkerinnen“ sind. Eigentlich ist das eine gute Sache, die uns dabei hilft, uns in unserer vielfältigen Welt besser zurecht zu finden. Ihr erfahrt aber auch, wie aus dem hilfreichen Schubladen-Denken ganz leicht Vorurteile und Diskriminierung werden können. Und ihr lernt, was man dagegen machen kann.
Rassismus-Vorwürfe fühlen sich schnell wie ein persönlicher Angriff an, obwohl solche Vorwürfe auch als Kritik an Strukturen gemeint sein können. Den Unterschied zwischen individuellen rassistischen Vorurteilen und strukturellem Rassismus zu verstehen kann dabei helfen, Missverständnissen vorzubeugen und mehr Verständnis für bestehende Ungleichheiten - und Rassismus - in unserer Gesellschaft schaffen.
Ausgelöst durch die Tötung von George Floyd durch einen US-amerikanischen Polizisten am 25. Mai 2020 in Minneapolis (Minnesota) gibt es in den USA, in Europa und speziell auch in Deutschland eine zunehmende wissenschaftliche, öffentliche und politische Debatte um Rassismus - Der folgende Text versucht, verschiedene Aspekte der Diskussion aus sozialpsychologischer Perspektive zusammenzubringen. Der Fokus liegt dabei auf Deutschland, ein wenig auch auf Europa. Besonders wichtig erscheint mir, einer Antwort auf die Frage näher zu kommen, wie eine Gesellschaft ohne Rassismus oder zumindest mit weniger Rassismus aussehen könnte und welche Wege dorthin sinnvoll sind. Anmerkungen, Anregungen und Kritik sind willkommen.
Es ist ja erwiesen: Als Hundebesitzende wählen wir unsere vierbeinigen FreundInnen danach aus, dass sie uns möglichst ähnlichsehen (Roy & Christenfeld, 2004), und auch unsere Autos sehen – von vorne – so aus wie wir (Stieger & Voracek, 2014). Da ist es nur folgerichtig, dass wir, sofern wir etwas runder geraten sind, auch lieber runde Produkte mögen.
Ein offen HIV-positiver Patient bittet um einen frühen Termin in seiner zahnärztlichen Praxis. Er erhält den letzten Termin des Tages mit der Begründung, dass danach der Praxisraum gründlich gereinigt werden kann. Eine junge Frau teilt ihrer Kosmetikerin mit, dass sie einen neuen Job bei der AIDS-Hilfe hat. Die Kosmetikerin gibt ihr darauf hin zu verstehen, dass sie die junge Frau lieber nicht mehr behandeln möchte. Was ist in beiden Fällen passiert? HIV-Stigmata wurden verhaltenswirksam! Doch wie kann HIV-Stigmata begegnet werden? Ein aktuell diskutierter Ansatz ist die Aufklärung über Schutz durch Therapie.
Geschlechterfragen werden oft kontrovers diskutiert. Aber welche wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt es zu diesem Thema? Unterscheiden sich Frauen und Männer? Werden sie aufgrund ihres Geschlechtes unterschiedlich behandelt? Welche Einflüsse gibt es darüber hinaus? Psychologische Forschung bietet in dieser Hinsicht reichlich Antworten, insbesondere da die Psychologie das Thema Geschlecht aus unterschiedlichen Blickwinkeln heraus untersucht (Eagly & Wood, 2013).
Geschlechterfragen werden oft kontrovers diskutiert. Aber welche wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt es zu diesem Thema? Unterscheiden sich Frauen und Männer? Werden sie aufgrund ihres Geschlechtes unterschiedlich behandelt? Welche Einflüsse gibt es darüber hinaus? Psychologische Forschung bietet in dieser Hinsicht reichlich Antworten, insbesondere da die Psychologie das Thema Geschlecht aus unterschiedlichen Blickwinkeln heraus untersucht (Eagly & Wood, 2013).
Klischees machen auch vor Bewerbungen nicht halt. Stereotype beeinflussen, wie geeignet wir BewerberInnen finden – unabhängig von ihrer Qualifikation. Forschung über Stereotype offenbart, wie das Schubladendenken den Blick auf Personen verändert. Aber es gibt Wege, wie man eigene Stereotype hinterfragen und sich im Alltags- und Berufsleben weniger von ihnen beeinflussen lassen kann.