Klimaverhandlungen: Warum nachhaltige Lösungen so schwierig zu erreichen sind und wie es dennoch gelingen kann

Der Wandel zur Nachhaltigkeit kann nur durch globale, kollektive Zusammenarbeit gelingen und die Bedingungen dafür werden häufig am Verhandlungstisch ausgelotet. Dabei begegnen die Verhandelnden zahlreichen psychologischen Herausforderungen. Wie können die mehrdimensionalen Interessen unterschiedlicher Generationen und Parteien im Sinne nachhaltiger Einigungen unter einen Hut gebracht werden? In diesem Artikel diskutieren wir Barrieren und Lösungsansätze am Beispiel von Klimaverhandlungen.
Durch die Vorauswahl umweltfreundlicher Produkte können VerbraucherInnen beim Onlineshopping zum Biosortiment gestupst werden. Quelle: justynafaliszek via Pixabay (https://pixabay.com/de/photos/shopping-einkaufen-online-4000414/, Lizenz:https://pixabay.com/de/service/license/).

Der Klimaschutzplan der Bundesregierung sieht vor, bis 2030 die Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um 55 % zu reduzieren. Wann hat eine Industrienation zuletzt eine solche Reduktion erreicht? Genau, noch nie! Gesucht sind also Maßnahmen, die es uns erleichtern umweltfreundlich zu handeln. Wie wäre es, wenn man bei vielen Alltagsentscheidungen—für einen Stromvertrag, ein Glas Marmelade oder eine Fahrtroute—die umweltfreundliche Option nur bequem akzeptieren brauchte? Kann eine gesamtgesellschaftliche Transformation individueller Lebensstile gelingen—und kann die Vorauswahl umweltfreundlicher Handlungsoptionen ein Teil der Lösung sein?

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Raquel Martínez via unsplash (https://unsplash.com/photos/SQM0sS0htzw, Lizenz:https://unsplash.com/license).

Neulich im Drogeriemarkt. Ich stehe vor dem Zahnbürstenregal und eine Holzzahnbürste fällt mir ins Auge. „Toll“, denke ich, „weniger Plastik“. Ich habe die Bürste schon in der Hand, da macht mich eine andere Kundin darauf aufmerksam, dass das Holz für diese Zahnbürste von Buchen aus der Schweiz stammt, welche eher langsam wachsen. Neben dieser Zahnbürste hängt ein Modell aus chinesischem Bambus. „Ist das nun besser?“ frage ich mich, „Bei den Transportwegen? Oder nehme ich doch einfach das günstige Plastikmodell?“

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Das Fleischparadox entsteht, wenn Menschen sich bewusst werden, dass Sie gerne Fleisch essen, aber dadurch Tiere sterben. Quelle: https://pixabay.com/de/photos/kalb-kuh-maverick-nutztiere-362170/

Schnitzel essen und Tiere streicheln – ist das nicht widersprüchlich? Wenn sich Menschen dieses Widerspruchs bewusst werden, empfinden sie das als unangenehm. Um dem zu entgehen, nutzen sie verschiedene Strategien, damit sie ohne Reue weiter Fleisch essen können. Unglücklicherweise halten diese Strategien aber auch jene Menschen davon ab, auf Fleisch zu verzichten, die damit ihren ökologischen Fußabdruck verringern möchten. Doch es gibt Möglichkeiten, diesen Strategien zu begegnen.

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Für viele ist Kaffee ein täglicher Begleiter: die Tasse zum Frühstück, der Muntermacher am Nachmittag oder das Genussmittel in einer ruhigen Minute. Dabei trifft jeder einzelne—vermutlich sogar mehrfach am Tag—die Entscheidung: To-Go-Becher oder doch besser eine nachhaltige Alternative? Die folgenden Studien untersuchen, wie soziale Normen diese Entscheidung beeinflussen können.