Gefühle und Klimawandel

Der Klimawandel ist ein hoch emotionales Thema, das bei vielen Menschen vielfältige, teilweise starke Gefühle auslöst. Manche davon sind unangenehm, hängen aber mit klimafreundlichem Verhalten zusammen. Wir geben einen Überblick über Forschungsarbeiten dazu, wann diese Gefühle entstehen, wie sie mit umweltfreundlichem Verhalten zusammenhängen und wann diese Verbindung besonders stark ist.
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“Ach, das war doch nicht so schlimm” - oftmals gestehen wir uns nicht ein, wenn uns eine Erfahrung tief erschüttert hat, bis uns körperliche Reaktionen wie Herzklopfen oder Schwitzen daran erinnern. Neue Forschung zum Stressgedächtnis zeigt auf, wie unser Körper Erlebnisse speichert, die wir schon längst vergessen geglaubt haben, und wie dies unseren Alltag beeinflusst.

 

Arm und Reich, Ost und West, Links und Rechts – wir leben in Zeiten, in denen die Teilung und Polarisierung der Gesellschaft immer weiter voranschreitet. Globale Herausforderungen wie die COVID-Pandemie oder der Klimawandel erfordern jedoch mehr denn je die Kooperation über breite soziale Gruppen hinweg. Kama Muta, eine recht neu entdeckte soziale Emotion, könnte ersten Erkenntnissen zufolge dabei helfen, der gesellschaftlichen Polarisierung entgegenzuwirken und die Beziehung zu anderen gesellschaftlichen Gruppen und Schichten zu verbessern.

Sehen wir andere Menschen lachen, lachen wir oft mit. Diese Fähigkeit, die emotionalen Gesichtsausdrücke unseres Gegenübers spiegeln zu können, scheint uns dabei zu helfen, andere besser zu verstehen. Eine aktuelle Studie zeigt: Schon Babys im Alter von 7 Monaten ahmen Gesichtsausdrücke Erwachsener nach. Dazu messen ForscherInnen die Aktivität der Gesichtsmuskeln.

Existenzängste, die Sorge um die eigene Gesundheit und die Angehörigen, ein ungeregelter beruflicher und familiärer Alltag - vermutlich erleben viele Menschen gerade Angst, Trauer oder Ärger.  Um die emotionalen Herausforderungen der aktuellen Pandemie zu meistern, ist effektive Emotionsregulation essentiell. Doch gerade jetzt fehlt vielen Menschen der Kontakt zu Bezugspersonen, die ihnen dabei helfen könnten, mit Unsicherheit und Traurigkeit umzugehen. Ausschlaggebend dafür sind vor allem Kontaktbeschränkungen wie Social Distancing, die die direkte Interaktion erschweren.

Ausschlafen, tagsüber ein bisschen lernen und abends mit Freunden um die Häuser ziehen – so stellen sich viele Ottonormalverbraucher das Studentenleben vor. Doch weit gefehlt: In der Realität winken ständig Hausarbeiten, Prüfungen, der WG-Putzplan und der Nebenjob – Stress dominiert oft den Alltag. So wird die Frage immer wichtiger, wie wir die negativen gesundheitlichen Auswirkungen durch Stress minimieren können. Psychologische Studien untersuchen einen möglichen Ansatzpunkt: Positive Emotionen – ganz nach dem Motto von Bobby McFerrin: „Don‘t worry – be happy“.