Wir lassen uns oft vom Verhalten anderer „anstecken“ – klassische Beispiele dafür sind Gähnen oder Lachen. Neue Forschungsergebnisse zeigen auf, dass eine solche „Ansteckung“ sogar im Gehirn beobachtet werden kann. Modernste bildgebende Verfahren offenbaren, dass Gleichklang im Gehirn für das Verstehen anderer wichtig ist, und das bereits im Kindesalter. In diesem Artikel beschreiben wir, wie die wechselseitige Anpassung der Gehirnaktivität während Eltern-Kind Interaktion entsteht und wie sie mit Verhalten, Beziehungsqualität und dem Geschlecht der interagierenden Personen zusammenhängt.
Abertausende differentiell-psychologische Untersuchungen haben bis heute das Ausmaß der Geschlechtsunterschiede in allen möglichen Variablen ausgelotet und dabei nur wenig statistisch bedeutsame Unterschiede gefunden (Ellis et al., 2008). Dies steht im Widerspruch zu den in vielen sozialen Kontexten beobachteten Geschlechterdifferenzen. Auflösen lässt sich dieser Widerspruch, indem das Geschlecht nicht als ein individuelles Merkmal der Person, sondern als eine soziale Kategorie betrachtet wird. Anhand exemplarischer Untersuchungsbeispiele werden sechs Forschungsansätze vorgestellt, die unter der Perspektive des Geschlechts als einer sozialen Kategorie untersuchen, in welcher Art und unter welchen Bedingungen es einen Unterschied macht, männlich oder weiblich zu sein.
Eine Szene aus dem Alltag: Lisa ist als einzige nicht in den “Fun”-Klassenchat aufgenommen worden. Sie hört, wie sich einige Klassenkameradinnen auf dem Schulweg immer wieder über den Chat unterhalten, auf ihre Handys schauen, die Köpfe zusammenstecken, kichern und ihr Blicke zuwerfen.
Soziale Ausgrenzung im Allgemeinen und Mobbing im Spezifischen spielen eine wichtige Rolle im Alltag vieler Menschen und stellen besonders bei Kindern und Jugendlichen ein hoch relevantes Thema dar. Dabei gibt es erstaunlich viele Gemeinsamkeiten zwischen Jungen und Mädchen, aber auch einige wichtige Unterschiede. In diesem Text geht es um beides.