Im Zeitalter von Social Media scheint politische Polarisierung allgegenwärtig. Kaum eine Aussage bleibt unkommentiert auf Plattformen wie Twitter oder Facebook. In Kommentarspalten kann schnell der Eindruck entstehen, dass Unterstützende anderer politischer Strömungen stark negative Meinungen bezüglich der Gruppe haben, der man selbst angehört. Aber ist das wirklich so?
Der iranischstämmige Moderator Michel Abdollahi verbrachte 2016 für seine vielbeachtete Dokumentation „Im Nazidorf“ vier Wochen in einer Holzhütte in Jamel in Nordostdeutschland. In dieser Dokumentation äußert Sven Krüger, der auf seiner Wikipediaseite als „bundesweit bekannter Neonazi“ bezeichnet wird (Stand: Juli 2019), über Flüchtlinge in Deutschland: „Das Problem ist, wenn man sie wirklich kennenlernt, kann man sie nicht hassen.“ (https://youtu.be/Cl__BD858yc?t=1055). Dieser Beitrag soll näher beleuchten, wie positive und negative Kontakterfahrungen von Menschen unterschiedlicher Gruppenzugehörigkeiten mit Vorurteilen zusammenhängen.
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Die Diskussion, ob der Verfall moralischer Werte durch Interaktionen an Märkten vorangetrieben wird ist so alt, wie der Kapitalismus selbst. Im Rahmen der immer noch aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise werden zunehmend Stimmen laut, die eine Bändigung von sich zunehmend verselbstständigenden Marktmechanismen einfordern. Aber ist das denn so? – befördern Marktinteraktionen tatsächlich unmoralisches Verhalten?