Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Könige stets erhöht sitzen? Geht es dabei wirklich nur darum, dass sie einen besseren Überblick haben und auch besser gesehen werden? Es ist vielmehr auch ein Indikator von Macht und Stärke, „über den Dingen“ stehen zu können und sich „an der Spitze“ von bestimmten Gruppen zu befinden.

Folgendes Ereignis habe ich vor wenigen Jahren erlebt: Eine Gruppe junger Mädchen fuhr in Bielefeld am Jahnplatz mit der Rolltreppe von der U-Bahn nach oben. Beim letzten Schritt nach oben stolperte eines der Mädchen offenbar, konnte einen Sturz aber noch so gerade abwenden. Obwohl ich in die Richtung dieser jungen Damen blickte, stellte ich nichts Außergewöhnliches fest, bis diese Mädchen laut zu kichern begannen, wobei sie verschämt ihre Hände vor ihre Münder hielten und zwischen ihren Lachern Phrasen ausstießen wie „Alle haben das gesehen!“ oder auch „Voll peinlich, Alter!“ Als ich mich umblickte, konnte ich in den Gesichtern der anderen Passantinnen und Passanten hingegen maximale Teilnahmslosigkeit erkennen

Die Bundestagswahl ist vorbei, nun beginnen die Koalitionsverhandlungen. Die Union um die Bundeskanzlerin sucht einen Verbündeten. Für die SPD wie auch für die Grünen gilt es, in den Koalitionsverhandlungen die eigenen Werte und Überzeugungen zu verteidigen. Dabei zeigt aktuelle Forschung, dass insbesondere solche Werte-Konflikte die Verhandlungsführer in physiologisches Stressmuster versetzen, welche gütliche Einigungen besonders schwierig machen.

Wir alle gesellen uns auf einer Party lieber zu der Person, die gerade etwas Nettes über jemand anderen sagt, als zum Lästermaul, was kein gutes Haar an anderen lässt. Die Einstellung, die wir anderen gegenüber äußern fällt auf uns zurück (Gawronski & Walther, 2008). Wie sinnvoll erscheinen in diesem Licht negative Kampagnen im Wahlkampf?