Konflikte zwischen nationalen, ethnischen oder religiösen Gruppen dominieren die internationalen Schlagzeilen und halten die Welt in Atem. Jeder dieser Konflikte hat vielschichtige Gründe. Psychologische Forschung lässt vermuten, dass das menschliche Bewusstsein um ihre eigene Sterblichkeit kriegerische Handlungen anstacheln, aber auch vermindern kann. Wie lässt sich das erklären und wovon hängt die Wirkung des Wissens um die eigene Sterblichkeit ab?

Wir alle gesellen uns auf einer Party lieber zu der Person, die gerade etwas Nettes über jemand anderen sagt, als zum Lästermaul, was kein gutes Haar an anderen lässt. Die Einstellung, die wir anderen gegenüber äußern fällt auf uns zurück (Gawronski & Walther, 2008). Wie sinnvoll erscheinen in diesem Licht negative Kampagnen im Wahlkampf?

Oft werden Vorurteile als grundsätzlich falsch angesehen. Wie kann man Menschen aufgrund oberflächlicher Merkmale, wie ihrem Aussehen, beurteilen? Das Gleiche gilt natürlich auch für Politiker, bei denen ja die politische Meinung und nicht das Aussehen relevant sein sollte. Es zeigt sich aber, dass der erste visuelle Eindruck oft korrekt ist, wenn es darum geht politische Meinungen einzuschätzen. Selbst der Wahlerfolg kann von der Korrektheit solcher Einschätzungen abhängig sein.

Spenden- und Korruptionsaffären erscheinen für Politik und Politiker auf den ersten Blick katastrophal. Der politische Gegner freilich will sich diese Affären zunutze machen, indem er dem Wähler suggeriert, der jeweilige Kandidat und alle vom Skandal betroffenen Parteifreunde gehörten im Grunde zu einer einzigen Kategorie und einer sei so korrupt wie der andere (siehe Abbildung). Für diese leidgeprüften Kandidaten zeigt sich aber ein Silberstreif am Horizont:

Die politische Vielfalt ist in den USA weitestgehend überschaubarer als in Deutschland. Es gibt eine große Partei der eher links gerichteten Libertären, die Demokraten, und dann existiert noch eine weitere große Partei für die eher Konservativen, die Republikaner. Dennoch lässt sich diese Zweiteilung von „eher progressiv“ im Gegensatz zu „eher konservativ“ auch auf den deutschen Raum übertragen. Neue Ergebnisse deuten darauf hin, dass Hinweise zu körperlicher Reinheit und Sauberkeit zu konservativeren Urteilen führen.