Soziale Perspektivenwechsel werden der exekutiven Funktion „Wechseln“ zugeordnet. In bisheriger Forschung wurde überwiegend untersucht, wie akkurat und schnell eine Person ihre Aufmerksamkeit zwischen Objekten wechselt (z. B. Strobach, Salminen, Karbach & Schubert, 2014). Die Besonderheit sozialer Perspektivenwechsel ist, dass eine Person ihre Aufmerksamkeit zwischen mehreren Personen und deren Situationen wechselt. Das können gedankliche Bilder von Personen sein, die durch das Wahrnehmen realer oder virtueller Personen angeregt werden. Gedankliche Bilder von Personen können auch durch mündliche oder schriftliche Beschreibungen sozialer Situationen angeregt werden. Vor allem Funktionswörter wie Pronomen weisen auf die eigene Situation oder die Situation einer anderen Person hin. Pronomen lenken die Richtung der Perspektiven, die wir uns vorstellen, zum Beispiel „Ich lese einen Text, den ich interessant finde“ im Vergleich zu „Er liest einen Text, den er interessant findet“.
defined by: Anett Wolgast