Der Begriff „Halo-Effekt“ bezeichnet das Phänomen, dass der Eindruck einer zentralen Eigenschaft dazu führt, dass auch davon an sich unabhängige, nicht beobachtete Eigenschaften konsistent eingeschätzt werden. Das heißt, eine positive Eigenschaft (z. B. Attraktivität) kann auf die Einschätzung anderer Eigenschaften (wie z. B. wie Intelligenz, Beliebtheit, Sympathie) positiv „ausstrahlen“ (gemäß der Bedeutung des englischen Begriffs „halo“: Heiligenschein, Lichthof, Mondring), und entsprechend kann auch eine Übertragung negativer Wesensmerkmale (z. B. eine geringe Attraktivität) auf andere negative Eigenschaften stattfinden (z. B. Geiz, Unfreundlichkeit). Der Gesamteindruck, den eine Person auf andere macht, kann also gemäß des „Halo-Effekts“ durch ein einzelnes zentrales Merkmal dominiert werden und damit Fehlbeurteilungen zur Folge haben. Prinzipiell gilt: Je positiver (bzw. negativer) jemand hinsichtlich einer zentralen Eigenschaft wahrgenommen wird, desto positiver (bzw. negativer) wird die Person auch in Bezug auf andere Eigenschaften eingeschätzt.
Zentrale Referenz zum Begriff „Halo-Effekt“:
Murphy, K. R., Jako, R. A. & Anhalt, R. L. (1993). Nature and consequences of halo error: A critical analysis. Journal of Applied Psychology, 78, 218-225.
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