Ein genereller Vorteil von physischer Attraktivität zeigt sich in der Regel vor allem für gegengeschlechtliche Personen, wohingegen sich hohe Attraktivität in gleichgeschlechtlichen Konstellationen seltener positiv auswirkt und mitunter sogar nachteilig sein kann. Dieses systematische Antwortmuster genannt „Attraktivitäts-Geschlechts-Bias“ (attractiveness gender bias; Agthe, Spörrle & Försterling, 2008) zeigte sich nicht nur im menschlichen Denken und Urteilen (d. h. kognitiv, also z. B. bei Auswahlentscheidungen), sondern auch hinsichtlich Emotionen (wie z. B. in Form von positiver versus negativer Stimmung) sowie im Verhalten von Personen (z. B. bezüglich des Wunsches nach Freundschaft und/oder Zusammenarbeit mit einer attraktiven Person). Im Falle von Attributionen (d. h. Ursachenzuschreibungen) spricht man bei diesem Reaktionsmuster auch vom sogenannten Sexual Attribution Bias (Försterling, Preikschas, & Agthe, 2007).
Zentrale Referenzen zum Begriff „Attraktivitäts-Geschlechts-Bias“:
· Agthe, M., Spörrle, M. & Försterling, F. (2008). Success attributions and more: Multidimensional extensions of the Sexual Attribution Bias to failure attributions, social emotions, and the desire for social interaction. Personality and Social Psychology Bulletin, 34, 1627-1638
· Försterling, F., Preikschas, S. & Agthe, M. (2007). Ability, luck and looks: An evolutionary look at achievement ascriptions and the sexual attribution bias. Journal of Personality and Social Psychology, 92, 775-788.
defined by: Maria Agthedefined by: Daniela Niesta-Kayser